Das Pilotprojekt wurde von Schülern, die Tschechisch als Fremdsprache lernen wollten, und ihren Eltern initiiert. Mithilfe von Kontakten aus der Ackermann-Gemeinde, der EUREGIO Freyung und mit diplomatischer Unterstützung des Generalkonsulats der Tschechischen Republik in München konnte das Angebot „Tschechisch als Fremdsprache“ für Gymnasiasten in München und der Umgebung erfolgreich beim Bayerischen Kultusministerium beworben werden. Seit Herbst 2021 ist es nun für Gymnasiasten möglich, Tschechisch als Fremdsprache als Wahlpflichtfach in der Oberstufe zu wählen. Tschechisch wird im Rahmen des sogenannten Sammelkurses Tschechisch unterrichtet, an dem Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Region München teilnehmen. Der Unterricht findet wöchentlich freitags in dreistündigen Blöcken am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in München statt.

Tschechisch als Fremdsprache zu unterrichten, ist in Bayern nicht neu. Die Sprache wird an verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten, vor allem im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet, wo Tschechisch von besonderer praktischer Bedeutung ist – Handel, Kultur und zwischenmenschliche Beziehungen gedeihen dort. Es gibt eine Reihe von Einrichtungen, die versuchen, die tschechische Sprache zugänglicher zu machen. An bayerischen Gymnasien ist das Fach Tschechisch als fester Bestandteil des Schulsystems und des Lehrplans allerdings eher eine Seltenheit.

Die diesjährige Abiturprüfung ist sicherlich ein außergewöhnliches Ereignis, der erste Hoffnungsschimmer am „tschechisch-deutschen Sprachhimmel“ und zweifellos einer der Beweise für die guten deutsch-tschechischen Beziehungen. Dieses Sprachprojekt endet nicht mit den aktuellen Absolventen des Kurses. Ein weiterer Jahrgang nimmt bereits am Kurs teil und wir können uns auf einen weiteren Abschluss im nächsten Jahr freuen.

Autorin: Mgr. Kamila Novotná