Die beiden Außenminister sprachen nicht nur über außenpolitische Fragen, sondern auch über die Stärkung der guten Nachbarschaft in einer Zeit, in der die Ukraine mit russischer Aggression konfrontiert ist. "Wir sind uns in einer Vielzahl von Themen einig, es gibt auch Bereiche, in denen wir unterschiedliche Meinungen haben, aber unsere Zusammenarbeit ist in einem freundschaftlichen Geist, was auch unsere historische und geografische Nähe stärkt", sagte der Minister.

Eines der Hauptthemen des Treffens war die Zusammenarbeit im Austerlitz-Format unter der Leitung des aktuellen österreichischen Ratsvorsitzes. Die Minister Lipavský und Schallenberg berieten über die Unterstützung für die Ukraine, die Ereignisse in Israel und die aktuellen Entwicklungen in Mitteleuropa. "Ich freue mich sehr, dass wir in der Frage des Rechts Israels auf Selbstverteidigung die gleiche Position wie Österreich einnehmen. Dies spiegelte sich auch in der jüngsten Abstimmung in der UN-Generalversammlung wider. Sowohl die Tschechische Republik als auch Österreich lehnten eine Resolution ab, die den Terrorismus der Hamas nicht verurteilte", fügte der Leiter der tschechischen Diplomatie hinzu.

Während seines eintägigen Besuchs in Wien hielt Minister Lipavský auch einen Vortrag an der renommierten Wiener Diplomatischen Akademie zum Thema "Geopolitische Herausforderungen und die neue Sicherheitsstrategie der Tschechischen Republik" und traf sich mit Studenten und der Leitung der Institution. Er besuchte auch die bilinguale Schule des Schulvereins Komensky, der seit mehr als 150 Jahren bilingualen Unterricht in Wien anbietet, und überreichte dem Bürgermeister des Vereins, Karel Hanzl, die Medaille des Außenministers der Tschechischen Republik "Für Verdienste in der Diplomatie". Während des Treffens mit Vertretern des Vereines und der Landsleute würdigte der Minister die langjährige Arbeit der Landsleute in Österreich und erinnerte an ihre Verdienste bei der Festigung der gegenseitigen Beziehungen und der Schaffung eines positiven Bildes der Tschechischen Republik. In diesem Zusammenhang betonte der Minister auch, dass er sich bewusst sei, wie wichtig die Einführung der Briefwahl für unsere Landsleute sei. 

Im Rahmen der abschließenden gesellschaftlichen Veranstaltung in der Botschaft überreichte der Leiter der tschechischen Diplomatie die Medaille auch an Martin Eichtinger, einen ehemaligen Stadtrat der NÖ Landesregierung, der sich während seiner Amtszeit wesentlich an der Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und den Grenzregionen der Tschechischen Republik eingesetzt hat.