Er konnte stundenlang engagiert über Außenpolitik, internationale Beziehungen und unsere Werte, kulturellen Wurzeln in Europa und im Westen sprechen, und er setzte sich unermüdlich dafür ein, die Tschechoslowakei wieder zu einem freien und demokratischen Land zu machen. Nach der Teilung der Tschechoslowakei hat er das Prinzip der Masarykova práce (Masarykschen Arbeit) für den Aufbau unseres Landes jeden Tag erfüllt, in welcher Funktion auch immer oder als Privatperson. Genau wie der erste Präsident der unabhängigen Tschechosclowakischen Republik und der erste Präsident des freien Tschechiens hasste er auch das Geschwätz, und eine seiner häufigsten Reaktionen auf Diskussionen über die Übel und Ungerechtigkeiten dieser Welt war: "Nun, was werden wir dagegen tun?"

Er wusste, wie unbegreiflich und zerbrechlich unsere Freiheit und Demokratie sind und welche Stellung die Tschechische Republik in Europa und in der Welt einnimmt. Er wusste, wie wichtig die guten Beziehungen zu unseren Nachbarn sind und dass die NATO und die Europäische Union unsere Sicherheit und unser Wohlstand nicht gewährleisten können, wenn wir nicht heute und jeden Tag etwas für die Sicherheit und den Wohlstand der Tschechischen Republik und unserer Verbündeten tun. Er wusste, dass wir uns mutig gegen die Begehrlichkeiten verschiedener Despotien und anderer undemokratischer Länder wehren müssen, die unsere Freiheit und unseren Willen, sie zu verteidigen, zerstören wollen. Er wusste, wie wichtig es ist, die Menschenrechte und diejenigen zu unterstützen, denen sie überall auf der Welt verweigert werden. 

Mit all dem hat er mindestens zwei Generationen tschechischer Diplomaten inspiriert, und zusammen mit seiner unendlichen Freundlichkeit, seiner Einsicht, seiner Eleganz und seinem Sinn für Humor wird uns Karel Schwarzenberg noch viele Jahre lang begleiten.

Ehret sein Andenken!